Da war zu erst diese neue WhatsApp Gruppe - Klassentreffen
Ich war mir nicht sicher, ob ich in dieser Gruppe sein wollte.
Meine Emotionen überrollten mich.
Freude - Zugehörigkeit - Jemand hat an mich gedacht
Dankbarkeit - Ich wurde nicht vergessen
Angst - Es war eine schwierige Zeit - in der Schule und in meiner Familie
Scham - Hier bin ich aufgewachsen. Sie kennen meine Familie, haben uns erlebt.
Meine erste ausserfamiliäre Notplatzierung fand statt, als ich in dieser Klasse war. Konnten sie sich noch daran erinnern wie ich während dem Unterricht abgeholt wurde und ich mich von ihnen verabschieden musste - und wie ich wieder zurück kam?
Will ich mich wirklich mit all dem konfrontieren? Alle Fragen beantworten?
Bin ich stark genug?
Hier war die Arbeit mit meinem inneren Kind stark gefordert. Die junge Teenagerin meldete sich verletzlich, ängstlich, klein mit piepsender Stimme. Sie wollte nicht zurück in diese Zeit - nicht mit den Dingen konfrontiert werden.
Mit meinem erwachsenen Ich konnte ich die junge Teenagerin auffangen, beruhigen und daran erinnern, was sie in den folgenden Jahren alles bewegen und erreichen konnte. Welche Veränderung sie während der restlichen Schulzeit durchleben musste und durfte. Wie stark sie damals schon war - wie beeindruckt ich von ihr bin, dass sie überlebt hat.
Ich habe meine junge Teenagerin gestärkt, aufgefangen und konnte viele Wunden mit dieser Auseinandersetzung heilen.
Ja, ich nahm an dem Klassentreffen teil. Die junge Teenagerin fest umarmt in meinem Herzen. Es fanden so viele schöne, stärkende, aufwühlende, unerwartete und offene Gespräche statt.
Meine junge Teenagerin ist nun sicher und weiss, dass da noch 3 weitere Oberstufen sind, die Klassentreffen durchführen werden. Sie hat bei jeder Oberstufe andere Herausforderungen - Ich freue mich, diese inneren Puzzleteile zusammenzufügen, zu heilen und mich weiter zu entwickeln.
Einmal mehr bin ich stolz auf meinen Weg. Auf das, was ich bis heute erreichen durfte - trotz den riesigen Steinen, die mich in meiner Kindheit begleitet haben.
In tiefem Vertrauen, Miriam
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