Klar darf ich- jeder darf das!
So klar war das für mich nicht immer - denn als Care Leaver könnten andere von mir denken:
"Das musste ja so kommen bei der Vergangenheit"
"Das war ja klar, dass "die" nicht mehr erreichen kann"
"Ach, sie tut mir leid, hatte eine schwere Zeit als Kind..."
Heute weis ich, es ist egal, was die da draussen denken.
Die Frage ist, wieso gingen mir solche Gedanken durch den Kopf?
Vielleicht, weil die Überraschung bei den meisten gross ist, wenn ich auf ihre Fragen antworte:
"Ja, ich habe eine Ausbildung gemacht nach der Schule. Ich habe immer gearbeitet und mein Leben selbst finanziert. Seit ich Mama bin, arbeite ich in Teilzeit."
Was ist denn wichtig, wenn ich in einer Krise stecke?
Mein Leben war für mich so normal, wie deines für dich - auch wenn du dir das nicht vorstellen kannst. Ich kannte das andere Leben eben nicht. Deshalb denke ich, dass mein Umgang mit Krisen deinem sehr ähnlich ist, wenn ich erkenne das ich in einer Krise stecke.
Ich gestehe mir ein, dass ich in einer Krise stecke
Ich erlaube mir bewusst einen Tag mit Glacé, TV und traurig sein
Ich frage mich, welche meiner Bedürfnisse nicht erfüllt werden
und was ich tun kann, damit sich das ändert
Ich gebe mir einen Tritt in meinen Allerwertesten und ändere, was es zu ändern gibt
Wenn ich nicht die Energie aufbringen kann um mich selbst aus der Krise zu holen, dann hole ich mir Hilfe bei meinen Mentoren
Auch bei mir gab es eine Krise - die konnte ich mir über Jahre nicht eingestehen. Der Verlust schmerzte viel zu sehr - Ich wollte nicht hin sehen. Übernimm die Verantwortung für dich selbst und gestehe dir ein, wenn du in einer Krise steckst. Ich habe viele Jahre damit "vergeudet" zu trauern und das wunderschöne nicht in mein Leben zu lassen.
Seih es dir wert, so viele wunderschöne und liebevolle Stunden wie möglich in dein Leben zu lassen.
In tiefem Vertrauen, Miriam
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